The North American Indian
Indianerfotografien von Edward Sheriff Curtis
29.2.2004 - 18.04.2004
Historischer Saal der Paulinerkirche
Sie sind letzte Zeugnisse einer untergehenden Kultur, beispiellose ethnographische Dokumente und nicht zuletzt eindrucksvolle Kunstprodukte – die Indianerfotos von Edward Sheriff Curtis. Unter abenteuerlichen Umständen besuchte der 1868 geborene Sohn eines Wanderpredigers und begeisterte Fotograf bis 1928 über 80 Indianerstämme, und hielt mit seiner Kamera Szenen aus dem Indianerleben, Landschaften und Porträts für die Nachwelt fest. Politisch und finanziell unterstützt von Präsident Roosevelt und dem Kunstmäzen John Pierpont Morgan publizierte Curtis zwischen 1907 und 1930 sein monumentales Werk „The North American Indian“. In zwanzig Textbänden und 20 Portfoliomappen kamen über 2.000 Aufnahmen als Fotogravüren gedruckt an die Öffentlichkeit. Das sehr teure Gesamtwerk fand zunächst durchaus geteilte Aufnahme, doch ist in den letzten Jahrzehnten sein gewaltiger Quellenwert für die historische Ethnographie entdeckt worden. Dass die SUB Göttingen einen vollständigen Satz aller Fotodrucke besitzt, verdankt sie einer Schenkung von Pierpont Morgan, der als Alumnus seiner früheren Alma Mater damit eine Referenz erwies.
Die SUB Göttingen zeigt eine Auswahl von 130 der großformatigen Schwarzweiß-Drucke, die von den originalen Bildunterschriften erläutert werden. In der Ausstellung ist ferner ein sehr frühes Filmdokument von Curtis über die nordamerikanischen Indianer zu sehen.
Zur Eröffnung der Ausstellung am 29. Februar 2004 um 11:00 Uhr spricht Dr. Hans Christian Adam über „Curtis und die nordamerikanischen Indianer“. Veranstaltungsort ist ebenfalls die Paulinerkirche.