Verwaist, verfallen, verleugnet - Das Schicksal armenischer Kirchenarchitektur in der Osttürkei
17.4. 2015 – 29.5. 2015 - geschlossen am 1.5., 14.5. und 25.5. 2015
Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen
17.4. 2015 – 29.5. 2015 - geschlossen am 1.5., 14.5. und 25.5. 2015
Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen
Anhand von zwölf Informationstafeln gibt die Ausstellung einen Einblick in die Bedeutung und das Schicksal der armenischen sakralen Baukunst, deren zahlreiche Monumente nach der Verfolgung und Vertreibung hunderttausender Armenier vor allem in den armenischen Ostprovinzen des Osmanischen Reiches im Jahr 1915 verwaisten und die heute vielfach in ihrer Substanz bedroht sind. Die von der Philosophischen Fakultät und dem Universitätsbund Göttingen e.V. unterstützte Präsentation wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Achim Arbeiter von Studierenden der Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte an der Universität Göttingen erarbeitet und mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen realisiert. Sie findet anlässlich des 100. Gedenktages des Genozids an den Armeniern am 24. April 2015 statt.
Mit der Konvertierung des armenischen Königs Trdat III. zum Christentum wurde der neue christliche Glaube im Jahr 301 zur armenischen Staatsreligion erhoben und Armenien damit zum ersten christlich geprägten Staat der Welt. Am strategisch wichtigen Übergang zwischen Osteuropa und Asien entwickelten die Armenier eine hochstehende christliche Kultur mit charakteristischer Kirchenarchitektur. In der Osttürkei erinnern noch heute etliche verwaiste Architekturzeugnisse an die einstige armenische Präsenz, vom bescheidenen kleinen Kirchenbau aus jüngerer Zeit bis hin zu kunsthistorisch erstrangigen Kathedralen aus der Spätantike und dem frühen Mittelalter.
„Der Bestand dieser Monumente hat in den vergangenen hundert Jahren massiv gelitten, sei es durch den Mangel an Betreuung oder durch ignorante oder gezielte Zerstörung“, erläutert Prof. Arbeiter. „Parallel zur allmählich Raum greifenden kritischen Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit ist in der Türkei erst in den vergangenen Jahren ein Bewusstsein dafür gewachsen, in den armenischen Bauten etwas historisch Wertvolles und Erhaltenswertes zu besitzen. Ein ausdrückliches Anliegen unserer Ausstellung ist es, konkrete Hinweise auf eine Verbesserung des Schutzes der armenischen Monumente zu würdigen und zugleich Anzeichen eines beginnenden Wandels im Verhältnis zwischen Türken und Armeniern zu thematisieren.“
Wir laden Sie und Ihre Freundinnen und Freunde herzlich ein zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 17.4.2015, um 15:30 Uhr im Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen!
Begrüßung
Prof. Dr. Jens Peter Laut, Kondekan der Philosophischen Fakultät
Dr. Armin Müller-Dreier, stellvertretender Direktor der SUB Göttingen
Einführung in die Ausstellung
Prof. Dr. Achim Arbeiter, Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte
Ort
Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen
Heinrich-Düker-Weg 14
37073 Göttingen
Zeit
17.4.2015 – 29.5.2015
Mo-Fr: 8:00 – 22:00 Uhr
Sa: 10:00 – 22:00 Uhr
geschlossen am 1.5., 14.5. und 25.5.2015
Eintritt frei
Last Changed 19.03.2021