Weltbild – Kartenbild
Geographie und Kartographie in der frühen Neuzeit
Ausstellung zum „Jahr der Geowissenschaften“
24.2.2002 - 14.4.2002
Historischer Saal der Paulinerkirche
Am Sonntag, dem 24. Februar 2002, um 11:00 Uhr c. t. wird die Ausstellung in der Paulinerkirche eröffnet. Den Eröffnungsvortrag hält Dr. Nils Büttner (Universität Dortmund) zum Thema: „Schiffe, Fische und Meerwunder – Künstlerische Aspekte historischer Kartographie“. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist kostenlos.
Die Ausstellung zeigt ca. 100 besonders seltene und wertvolle historische Atlanten, Stadtansichten, Länderbeschreibungen und Reiseberichte aus den Beständen der Bibliothek.
In der Geschichte der Geographie wird dem Entdeckungszeitalter ein besonders hoher Stellenwert beigemessen. Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert nimmt die Kenntnis über die Erdoberfläche – damals noch Kosmographie genannt – und der Kartographie entscheidend zu. Im Zuge dieser Entwicklung erreicht die Geographie ihre volle Entfaltung als globale Erdwissenschaft. An der Universität Göttingen wurde dieser Disziplin von Beginn an eine große Bedeutung zugemessen; der Erwerb von geographischer Literatur und Karten gehörte von Anfang an zu den Schwerpunkten der Göttinger Universitätsbibliothek.
Die frühen Kartenwerke besitzen oft einen besonderen künstlerischen Reiz: Mit einem zeittypisch lebhaften Sinn für Kuriosa sahen die Chronisten von damals vor allem die überseeische Welt von Ungeheuern und Fabelwesen bevölkert. Nicht selten begegnen Mischformen zwischen Mensch und Tier. Künstlerische Motive ergänzen das Kartenbild oder ersetzen es sogar zum Teil. So finden sich Darstellungen von Fabelwesen überall dort, wo die Karte noch unerforschte Teile der Welt zeigte. Gerade solche Phantasievorstellungen sind aufschlussreich für die Denk- und Sehweisen der frühen Neuzeit.
Zur Ausstellung erscheinen ein reich bebilderter Katalog (10,00 Euro) und eine CD-ROM (20,00 Euro).