Digitalisierung der mittelalterlichen volkssprachlichen Handschriften - Project details (DDB-Handschriften)
www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/journal/aktuell/die-zielgerichtete-digitalisierungsfoerderung-erreicht-ein-breites-spektrum-kultur-und-wissenseinrichtungen
Im Besitz der Bibliothek befindet sich eine Sammlung von 74 mittelalterlichen volkssprachlichen Papier- und Pergamenthandschriften aus dem 12. bis zum 16. Jahrhundert. Sie bilden einen Teilbestand der mittelalterlichen Handschriftensammlung und umfassen eine große Vielfalt von Wissensgebieten wie Theologie, Philosophie, Naturkunde, Geschichte und Jurisprudenz. Zu den besonders herausragenden Stücken gehört z. B. das im Kontext der Gutenberg-Forschung berühmte Göttinger Musterbuch.
Im Rahmen eines von der DFG finanzierten Projekts wurden diese Handschriften in den Jahren 2016 bis 2020 erschlossen und die Beschreibungen in der Handschriftendatenbank der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel publiziert. Durch diese Neukatalogisierung konnten wichtige neue Erkenntnisse bezüglich der Herkunft der Codices, der Überlieferungsgeschichte sowie der mittelalterlichen Handschriftenproduktion gewonnen werden.
Die vollständige Digitalisierung der wertvollen Schriften steht noch aus: Nur 20 der 74 Objekte wurden in den vergangenen Jahren digitalisiert. In diesem Projekt werden die bislang noch nicht digitalisierten 54 mittelalterlichen volkssprachlichen Handschriften der SUB Göttingen digitalisiert und zusammen mit den 20 bereits digitalisierten Handschriften mit Meta- und Strukturdaten ausgezeichnet.
Die 54 Handschriften, die einen Gesamtumfang von rund 15.000 Seiten besitzen, werden im Göttinger Digitalisierungszentrum gescannt. Die Strukturdatenerfassung für alle 74 Handschriften, bei der die Angaben aus den detaillierten XML-Beschreibungen der Handschriftendatenbank in das METS-/MODS-Format überführt werden, wird durch studentische Hilfskräfte vorgenommen. Die gesamte Digitalisierung, inklusive Strukturdatenerfassung, Qualitätskontrolle und Bildnachbearbeitung, orientiert sich an den Praxisregeln Digitalisierung der DFG.
Die Digitalisierung der Handschriften wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms „Neustart Kultur“ ermöglicht.