Erschließung des Archivs der SUB Göttingen, 1813–1918 - Projektdetails (Bibliotheksarchiv B)
Erschließung und Kontextualisierung des historischen Archivs der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Das Projekt schließt inhaltlich und konzeptionell unmittelbar an das vorhergehende Projekt zur Erschließung und Kontextualisierung des Bibliotheksarchivs A (1734–1812) an.
Der zweitälteste Hauptabschnitt des historischen Archivs der SUB Göttingen (Bibliotheksarchiv B) stellt die Fortsetzung des 1763 von Christian Gottlob Heyne (1729–1812) initiierten und gemeinsam mit dem Unterbibliothekar und späteren Bibliotheksleiter Jeremias David Reuß (1750–1837) betreuten Archivbestandes dar. Seine Laufzeit beginnt mit dem Ende der Dienstzeit Heynes im Jahre 1812 und läuft nach dem Ersten Weltkrieg aus.
Die im Bibliotheksarchiv B gesammelten Dokumente bilden die Entwicklung der Göttinger Universitätsbibliothek vor dem Hintergrund der (wissenschafts-)politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Norddeutschland von der Gründung des Königreichs Hannover (1814), dem Ende der hannoverschen Personalunion mit Großbritannien (1837), dem Entstehen der preußischen Provinz Hannover (1866) sowie schließlich bis zum Deutschem Reich (1871) und dem Übergang zur Weimarer Republik (1919) ab. In ihm sind Akten zur allgemeinen Bibliotheksverwaltung, amtliche Korrespondenz, Etat- und Haushaltssachen, Materialien zu Gebäuden und Einrichtungen, Dienstanweisungen, Schriften zu Geschäftsverteilung und zur Personalverwaltung, zur bibliothekarischen Ausbildung, Verwaltungsberichte sowie Unterlagen zu allen Arten der Erwerbung und Bestandserweiterung gesammelt. Ergänzt werden diese Bestände durch Akzessionsbücher und Manuale, alphabetische und systematische Kataloge, Unterlagen zur Benutzung und durch Pläne, Zeichnungen und Fotografien. Inhaltlich sind die Bestände des Archivs eng mit anderen Göttinger Archiv- und Sammlungsüberlieferungen verzahnt; sie sind daher maßgeblich für die Untersuchung von Lehre, Forschung und Sammlungspraxis an der Georg-August-Universität Göttingen im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Im Rahmen des Projekts wird der zweitälteste Teil des Bibliotheksarchivs (1812–1918) detailliert erschlossen, kommentiert, restauriert, in Teilen digitalisiert und wissenschaftlich-inhaltlich aufgearbeitet. Die Datensätze sind erreichbar über Kalliope, die Digitalisate über das Göttinger Digitalisierungszentrum.
Das Bibliotheksarchiv B und seine Dokumente machen die Entwicklungsgeschichte der Göttinger Bibliothek und ihrer Sammlungen historisch nachvollziehbar. So wird das Projekt, das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Programms „Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Sammlungen und Objekte“ gefördert wird, wichtige Impulse für die Erforschung der niedersächsischen Bibliotheks-, Sammlungs- und Wissenschaftsgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts liefern.