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Schöne Literatur und Philologie

Der berühmteste deutsche Schelmenroman

Bild 1 zum Titel Der berühmteste deutsche Schelmenroman Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von:
Der Abentheurliche Wiederum gantz neu umgegossene Und Mit seinem ewigwehrenden wunderbarlichen Calender/ auch anderen zu seinem Lebens-Lauff gehörigen Neben-Historien/ vermehrte und verbesserte Simplicissimus Teutsch ... An Tag geben von German Schleifheim von Sulsfort ... Mompelgart : Johann Fillion [Gedruckt von Wolf Eberhard Felßecker in Nürnberg], 1669 [erschienen 1668].

Signatur: 8° Fab. VI, 1750 Rara

Bild 2 zum Titel Der berühmteste deutsche Schelmenroman

1668 (vorausdatiert auf 1669) wurde mit dem „Simplicissimus“ ein Roman veröffentlicht, der zu den berühmtesten Werken der Barockliteratur zählt. Als Autor gab sich ein „German Schleifheim von Sulsfort“ aus, ein Name, der – ebenso wie der Name des Romanhelden Melchior Sternfels von Fuchshaim – ein Anagramm des tatsächlichen Verfassernamens (Hans Jakob) Christoffel von Grimmelshausen (1622 - 1676) darstellt. Der Ich-Erzähler, aufgrund seiner Einfalt „Simplicius“ genannt und später mit dem Namenszusatz „Simplicissimus“ versehen, berichtet von seinem wechselvollen Schicksal, das ihn vor dem Hintergrund der eindrücklich geschilderten Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges immer wieder existentielle Bedrohungen und eine Fülle von Abenteuern überstehen lässt: Bereits als Kind muss Simplicius vor plündernden Soldaten fliehen und seine Familie verlassen und wird zunächst von einem Einsiedler im christlichen Sinne erzogen, bevor er als Page und Narr bei Hofe lebt, Soldat wird, ein verbrecherisches Leben als „Jäger von Soest“ führt, als Opernsänger, Quacksalber, Forscher, Galeerensklave u. a. in deutschen wie in unzähligen fremden Landen umhergetrieben wird und schließlich in Erkenntnis der Unbeständigkeit und Nichtigkeit der Welt sein Leben als Einsiedler beschließt. Bereits zu Lebzeiten von Grimmelshausens wurden fünf weitere Ausgaben des Romans gedruckt, der heute als der Beitrag der deutschsprachigen Literatur des 17. Jahrhunderts zur Weltliteratur gilt.

Bild 3 zum Titel Der berühmteste deutsche SchelmenromanZustandsbeschreibung: Der Ganzlederband mit Pappdeckeln ist im Falz gebrochen und weist an den Ecken und am Rücken Fehlstellen auf. Der Einband ist mit goldenen Linien und Stempeln verziert; der Titel ist auf einem farbigen Lederschild mit goldener Schrift auf dem Rücken angebracht. Ein Exlibris findet sich im Spiegel; das Papiervorsatz ist vorgeklebt. Der Buchblock ist leicht verschmutzt und weist einige Verklebungen auf. Die Fadenheftung ist bei den ersten Lagen gelöst. Der Rücken zeigt vier echte Bünde, und das Kapital ist handgestochen.

Mit ihrer Hilfe … restaurieren wir den vorhandenen Einband, wobei die Pappdeckel wiederverwendet werden. Der Falz wird verstärkt, die Deckel werden angesetzt, Fehlstellen unterlegt und die Deckelbezüge und alten Rückenteile wiederverwendet. Die alten Vorsätze werden wiederverwendet, und die dort vorhandende Kaschierung wird abgelöst. Die Selbstklebebänder am Buchblock werden entfernt. Das Titelkupfer und die erste Lage werden gewässert, Risse und Fehlstellen ergänzt; das Papier wird nachgeleimt. Die alte Heftung bleibt erhalten, die erste Lage wird nachgeheftet, das Titelkupfer wird eingearbeitet, und die Bünde werden angelängt. Das alte Kapital wird wiederverwendet und fixiert.

Restaurierungskosten: 505,00 Euro

Buchpate dieses Titels: Ohlsen, Peter

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