Göttinger Archäologen forschen auf Sizilien

Archäologische Surveys in Gela und Agrigent

7.10.2011 - 13.11. 2011

Foyer der Zentralbibliothek der SUB Göttingen

Luftansicht von Sizilien

© SUB Göttingen

Seit fast zehn Jahren arbeiten Wissenschaftler des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen auf Sizilien: Von 2002 bis 2008 untersuchte das Wissenschaftlerteam mit finanzieller Unterstützung der Fritz-Thyssen-Stiftung das Umland der griechischen Stadt Gela; seit 2008 erforscht es in einem auf sechs Jahre angelegten Projekt mit Förderung der Gerda-Henkel-Stiftung das Hinterland der griechischen Kolonie Agrigent. Ziel der Arbeiten ist es, historische Siedlungsweisen von der Bronzezeit bis zum Hochmittelalter zu rekonstruieren und auf ihre naturräumlichen, ökonomischen und kulturellen Grundlagen zurückzuführen.

Im Rahmen ihrer Arbeiten führen die Göttinger Archäologen keine Ausgrabungen durch, sondern eine Oberflächenbegehung. Bei dieser so genannten „Survey“-Methode werden die untersuchten Flächen systematisch, z. T. in Abständen von zehn Metern, begangen und an der Oberfläche sichtbare historische Materialien aufgespürt – von Steinbrüchen, Mauern und Gräbern bis hin zu historischer Keramik. So ist es möglich, die Chronologie und die Funktion von Siedlungsstellen zu bestimmen und auch mehrere hundert Quadratkilometer große Gebiete auf historische Siedlungssysteme verschiedener Zeiträume hin zu rekonstruieren. Auf diese Weise haben die Göttinger Archäologen im Umland von Gela mehr als 200 zuvor unbekannte Siedlungssstellen nachgewiesen und im Hinterland von Agrigent bereits fast 300 Steinbrüche, Heiligtümer, Friedhöfe und Bauernhöfe entdeckt.

Die Ausstellung gibt in 17 leicht verständlichen Schautafeln mit vielen Bildern und Landkarten einen Überblick über die Arbeiten der Göttinger Archäologen auf Sizilien. Im Zentraum der Präsentation stehen die Methodik und die Ergebnisse des Gela-Survey; schließlich gibt sie auch einen Ausblick auf die aktuellen Arbeiten des Agrigent-Survey.