Promoviert in Göttingen

Töchter der Alma Mater

Ausstellung des Pädagogischen Seminars der Georg-August-Universität Göttingen

29.10.2012 – 18.11.2012

Zentralbibliothek der SUB Göttingen

Einführung

Die Forschungspraktika

Mit Studierenden am Pädagogischen Seminar der Universität Göttingen wurden im Wintersemester 2009/10 und im Sommersemester 2010 Forschungspraktika durchgeführt, in denen es um die Aufarbeitung der historischen Entwicklung der Universität als Studienort für Frauen und als Arbeitsplatz für Wissenschaftlerinnen am Beispiel Göttingens und konkret um Recherchen zu Leben und Werk einzelner Akademikerinnen ging. Konzipiert war die Lehrveranstaltung als klassisches Projekt, in dem eigene kleine Fragestellungen selbstbestimmt und arbeitsteilig untersucht und öffentlich präsentiert werden sollten.

Die methodische Herangehensweise sah neben der Rezeption der einschlägigen Fachliteratur die Aufarbeitung historischer Quellen und deren Dokumentation, Analyse und Interpretation sowie die Auswertung von Statistiken vor. Die Studierenden wählten selbständig die Göttinger Promovendin aus, mit der sie sich beschäftigen wollten. Für die meisten waren die Promotionsakten im Universitätsarchiv Göttingen der Ausgangspunkt ihrer Recherche; in einem Fall wurde das leitfadengestützte Interview gewählt. Es handelt sich hier also um eine subjektive, von eigenen Interessen geleitete Auswahl der Studierenden. Trotzdem zeigt sich, dass exemplarisch Einblicke in Lebens- und Berufswege von Akademikerinnen der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, insbesondere vor dem Hintergrund der NS-Zeit, gegeben werden können.

Nicht immer konnten die Lebensläufe und beruflichen Wege vollständig rekonstruiert werden; einige Biographien bleiben aufgrund der wenigen verfügbaren Informationen weiterhin lückenhaft. Dank umfangreicher Recherchen aber wurden zum Teil erstmals überhaupt biographische Fakten ermittelt.

Die Ausstellung

Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse der Studierenden der Forschungspraktika. Da seitdem weitere Recherchen über die einzelnen Wissenschaftlerinnen erfolgt sind, wurden sie für diese Ausstellung überarbeitet und ergänzt. Die Ausstellungstafeln geben durch Quellen und Forschungsliteratur belegbare biographische Daten der untersuchten Promovendinnen wieder, ohne die jeweiligen Lebenswege zu interpretieren und Verhaltensweisen zu bewerten. Sie verstehen sich als Anregung für die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher, eine Einordnung der Lebensdaten und des beruflichen Werdegangs der einzelnen Frauen in den zeitgeschichtlichen Kontext vorzunehmen, und laden zu einer eigenen weiteren Beschäftigung ein. Eine ausführliche Betrachtung und Reflexion der einzelnen Lebensgeschichten und Bildungs- und Berufswege ist in den Beiträgen des Themenhefts „Akten-Einsicht” der Zeitschrift für Museum und Bildung, Heft 74/2011-2012, publiziert, das auch im Rahmen der Ausstellung erhältlich ist.

Die hier vorgestellten „Töchter” der Alma Mater Georgia Augusta Gottingensis und ihre unterschiedlichen Berufs- und Lebenswege sind weitestgehend in Vergessenheit geraten. Trotz einer den Studierenden überlassenen Auswahl ihres Forschungsgegenstandes zeigen ihre Lebensläufe eine Bandbreite von Lebens- und Berufswegen und von politischen Entscheidungen während der NS-Zeit auf, so dass sich unter diesen Frauen Oppositionelle und Verfolgte wie Mitläuferinnen und wohl auch Täterinnen finden.

Der inhaltliche Rahmen mit grundlegenden Informationen zum Frauenstudium und zur Partizipation von Frauen im Wissenschaftsbereich in historischer Perspektive (von den Anfängen bis in die frühen 1950er Jahre) ist dank der Mitarbeit von Daniela Reinhardt als studentischer Hilfskraft ergänzt worden. Für aktuelle Daten der Universität Göttingen gebührt dem Gleichstellungsbüro der Universität Göttingen Dank.

Ausstellungseröffnung

Zur Ausstellungseröffnung am Montag, 29.10.2012, um 16:30 Uhr laden wir Sie herzlich in den Großen Seminarraum (1. OG) der Zentralbibliothek der SUB Göttingen ein!

Grußworte

Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin der Universität Göttingen

Prof. Dr. Hermann Veith, Pädagogisches Seminar der Universität Göttingen

Vortrag

Auf fremdem Terrain – Erfahrungen früher Studentinnen an deutschen Universitäten

Dr. Cordula Tollmien, Historikerin, Göttingen

Einführung in die Ausstellung

Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg, Lehrstuhlvertretung am Pädagogischen Seminar der Universität Göttingen bis Herbst 2011

 

Im Anschluss an die Eröffnung laden wir zu einem Rundgang durch die Ausstellung ein.

Informationen zum Ausstellungsbesuch

Ort

Zentralbibliothek der SUB Göttingen

Platz der Göttinger Sieben 1

37073 Göttingen

Zeit

29.10.2012 – 18.11.2012

Mo – Fr 7:00 –1:00 Uhr

Sa – So 9:00 – 22:00 Uhr

Eintritt

frei

Publikation

Akten-Einsicht (Zeitschrift für Museum und Bildung, Heft 74/2011-2012)

Kontakt