Von Boulay nach Göttingen: Charles de Villers (1765-1815) - Ein Mittler zwischen Deutschland und Frankreich

23.9.2015 – 15.10.2015

Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen

Einführung

„Von Boulay nach Göttingen: Charles de Villers (1765-1815) - Ein Mittler zwischen Deutschland und Frankreich“ ist der Titel einer Ausstellung, die vom 23. September bis 15. Oktober 2015 im Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums (KWZ) der Universität Göttingen zu sehen ist.

Der französische Offizier und Philosoph Charles de Villers Poster zur Ausstellung Charles de Villersverbrachte große Teile seines Lebens in Deutschland. Geboren wurde er in dem kleinen Ort Boulay-Moselle, in der Nähe von Metz. Nachdem er zunächst eine Laufbahn in der königlichen Armee eingeschlagen hatte, zwangen den jungen Offizier seine kritischen Äußerungen zur Revolution in Paris 1792 zur Flucht. Anders als viele seiner Landsleute, die auf deutschem Boden Zuflucht fanden, bekehrte sich Villers allmählich zur deutschen Kultur, deren Loblied er seinen Landsleuten sang. Er wurde nachgerade zu ihrem Apostel. Das trug ihm die Sympathie vieler deutscher Gelehrter und Dichter, auch die Goethes, ein.

Zu seinen prägendsten Stationen diesseits des Rheins gehörte Göttingen. 1796 schrieb er sich als Student der hiesigen Philosophischen Fakultät ein. Hier studierte er die Philosophie Kants, die er den Franzosen zu vermitteln suchte. Einer seiner Lehrer war der Historiker August Ludwig Schlözer, der ihn bald auch mit seiner Tochter Dorothea, verheiratete Rodde, bekannt machte. Villers sollte nicht mehr von ihrer Seite weichen. Lange Jahre lebte er bei dem Ehepaar Rodde in Lübeck, 1811, als er als Professor für französische Literatur und Kultur an die Georgia Augusta berufen wurde, holte er die beiden nach. Sie wohnten in der Breiten Straße 413.

Villers war Mitglied der königlichen Sozietät der Wissenschaften; im Frühjahr 1808 engagierte er sich im Kampf um den Erhalt der fünf Universitäten in dem von Napoleon neu gegründeten Königreich Westphalen. In einer Broschüre trat Villers mit Engelszungen für die Göttinger Universität ein, die für ganz Europa von allerhöchster Bedeutung sei. Schwer traf es ihn, daß ihn die Göttinger Professoren gleich nach dem Sturz Napoleons 1814 fristlos entließen und er nur noch dank Protesten der Öffentlichkeit seinen Anspruch auf eine Pension durchsetzen konnte. Am 11. Februar 1815 starb Charles de Villers.

Anlässlich des 250. Geburtstages und zugleich des 200. Todestages von Charles de Villers informiert die Wanderausstellung auf 12 Tafeln über das Leben, Werk und Wirken des Franzosen. Sie kann zu den Öffnungszeiten der Bereichsbibliothek Kulturwissenschaften besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung wurde erarbeitet von Dr. Nicolas Brucker (Université de Lorraine) und Dr. Monique Bernard (Lektorin am Seminar für Romanische Philologie a. D.).

Ausstellungseröffnung

Wir laden Sie und Ihre Freundinnen und Freunde herzlich zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 23.9.2015, um 18:00 Uhr in das Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen ein!

Begrüßung

Prof. Dr. Franziska Meier, Seminar für Romanische Philologie

Einführung in die Ausstellung

Dr. Hermann Krapoth, Seminar für Romanische Philologie

Informationen zum Ausstellungsbesuch

Ort

Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen
Heinrich-Düker-Weg 14
37073 Göttingen

Zeit

23.9.2015 – 15.10.2015

Geöffnet (24. September 2015 bis 30. September 2015):
Mo. - Fr. 8:00 bis 22:00 Uhr
Sa. 10 bis 22 Uhr

Geöffnet (ab 1. Oktober 2015 bis 15.Oktober 2015):
Mo. - Fr. 8:30 bis 21:00 Uhr
Sa. 10:00 bis 18:00 Uhr

Eintritt frei

Veranstalter

Seminar für Romanische Philologie
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

Kontakt