Zwangsarbeit für den „Endsieg“
Das KZ Mittelbau-Dora 1943 - 1945
12.2.2010 - 15.4.2010
Foyer der Zentralbibliothek der SUB Göttingen
Mittelbau-Dora steht beispielhaft für die Geschichte der mörderischen KZ-Zwangsarbeit und der Untertageverlagerung der Waffenproduktion in der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs.
„Dora“ wurde Ende August 1943 als Außenlager des KZ Buchenwald gegründet. Im Zuge der Verlegung der Raketenrüstung von Peenemünde in den Südharz mussten KZ-Häftlinge eine Stollenanlage im Kohnstein bei Nordhausen zur bombensicheren Fabrik ausbauen. Im Januar 1944 lief hier im „Mittelwerk“ die Montage der von Wernher von Braun konstruierten V2-Raketen an, die vom NS-Regime als angeblich kriegsentscheidende „Vergeltungswaffen“ propagiert wurden.
Weitere Projekte zur Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie folgten: Im Harz wurde ein dichtes Netz von Bauvorhaben und von KZ-Außenlagern geschaffen, die im Herbst 1944 mit dem Lager Dora zum selbständigen KZ Mittelbau zusammengefasst wurden. Dieses bestand zuletzt aus 40 Lagern, in die insgesamt 60.000 Menschen aus fast allen Teilen des besetzten Europas verschleppt wurden.
Die meisten Häftlinge mussten auf Baustellen Zwangsarbeit leisten. Einige von ihnen wurden auch in der unterirdischen Fabrik bei der Raketenmontage eingesetzt. Am 11. April 1945 befreite die US-Armee die zuvor von der SS geräumten Lager. Etwa 20.000 Häftlinge haben das KZ Mittelbau-Dora nicht überlebt.
Die Wanderausstellung wurde im Jahr 2009 an der KZGedenkstätte Mittelbau-Dora völlig neu erarbeitet. Anhand zahlreicher Dokumente, Fotos, Erinnerungen und weiterer Quellen informiert sie über die Entstehung, Funktion und Auflösung des Lagerkomplexes im Südharz zwischen 1943 und 1945 und stellt in Kurzbiografien exemplarisch Häftlinge und verantwortliche Täter und Beteiligte vor.