Strategie der SUB Göttingen 2018-2021

Die SUB Göttingen wird in den nächsten Jahren ihre Rolle als verlässliche Institution für hochwertige wissenschaftliche Information und unverzichtbare Partnerin für digitale Dienste am Campus Göttingen zeitgemäß profilieren. Als Ort will sie offen, hilfreich und innovationsfreudig sein, in der globalen Vernetzung wird sie Wissen als Gemeingut schützen.

Strategie als praktische und kontinuierliche Aufgabe

Für die Umsetzung unserer Strategie haben wir in der Praxis bereits einen Jahresrhythmus etabliert, in dem konkrete Maßnahmen ergriffen werden, die jeweils im Vorjahr geplant und im laufenden Jahr realisiert werden. Alle Maßnahmen sind öffentlich im Internet abrufbar und können kommentiert werden. Die Strategie 2018-2021 liefert die Leitplanken in einem ansonsten laufenden Prozess, der für Beteiligung innerhalb und außerhalb der SUB Göttingen offen ist. Die SUB Göttingen versteht sich somit als eine lernende Organisation, die kontinuierlich neue Bedürfnisse des Lernens, Lehrens und Forschens berücksichtigt.

Übergreifendes Ziel: Servicequalität als Markenzeichen

Übergreifendes Ziel für die Jahre 2018 bis 2021 ist es, Servicequalität weiter als Markenzeichen der SUB Göttingen zu profilieren und mit Studierenden, Lehrenden und Forschenden ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln, wie wir Servicequalität messen. Tief verankerte Erwartungen an das gedruckte Buch und die Bibliotheksgebäude sind tragende Säulen des Vertrauens, das Bibliotheken genießen. Die SUB Göttingen hat sich als treibende Kraft des Digitalen Wandels etabliert. Und die Erwartungen der Nutzerschaft verändern sich fortlaufend. Im aktiven Dialog mit allen Beteiligten sollen (a) eine einfache, allgemein verständliche Darstellung aller Services der SUB Göttingen, (b) Qualitätsmerkmale bzw. Kennzahlen und (c) Modelle für deren Ausgestaltung weiterentwickelt werden.

In fünf Bereichen werden wir darüber hinaus spezifische Herausforderungen annehmen und konkrete Maßnahmen ergreifen:

1. Lern- und Forschungsorte „Offene Arbeits- und Informationsräume ausbauen“

Die Vielfalt und Zugänglichkeit von individuellen Arbeitsmöglichkeiten und Informationsangeboten in der Bibliothek als Ort und im Internet weiter steigern.

Ergebnisse 2021

Lernorte / Lernortunterstützende Infrastruktur

  • Auflösung von Bediener- bzw. Barkassen / Ausbau von Selbstbedienungskassen
  • Verbesserung der WLAN-Ausstattung im Lesesaal der Bibliothek Waldweg
  • „Digital Creative Space“ in der Zentralbibliothek als Plattform der interdisziplinären Zusammenarbeit: bauliche Fertigstellung
  • „Kreativraum“ für das kollaborative Arbeiten in der Bereichsbibliothek Kulturwissenschaften: Eröffnung
  • Weiterentwicklung der Bereichsbibliotheken Natur- und Lebenswissenschaften: mobile Arbeitskabinen, Testphase Laufband-Schreibtisch (BB Medizin), Holzmustersammlung (BB Forstwissenschaften), physikalische Lehrobjekte (BB Physik)

Literaturbereitstellung / Rechercheinstrumente

  • Neue Recherche für wissenschaftliche Literatur („Discovery Service“): Einführung von GöDiscovery
  • Teilrevision von Freihandbeständen (Zentralbibliothek, BB Kulturwissenschaften, BB Wirtschafts- und Sozialwissenschaften)
  • Vereinfachung des Zugangs zu Bibliotheksservices für Mitarbeiter*innen der Universität durch Anbindung des lokalen Bibliothekssystems an den einheitlichen Mitarbeiteraccount

Informationskompetenz / Beratung

  • Ausbau der Angebote im Bereich Informations- und digitale Kompetenzen: Virtualisierung von Angeboten (z. B. Crashkurs Literaturrecherche); Erstellung neuer, rein digitaler Angebote in ILIAS und StudIP für Literaturrecherche und -verwaltung, Audiotouren; virtuelle Führungen via App in der Zentralbibliothek u. a.

2. Literaturversorgung „Open Access maximieren“

Durch die Entwicklung der lokalen und überregionalen Angebote den Anteil an offen zugänglichen Angeboten wissenschaftlicher Information kontinuierlich erhöhen.

 Ergebnisse 2021

  • Verhandlung, Abschluss und Angebot von 6 neuen nationalen Rahmenverträgen für die Open-Access-Transformation von Büchern und Zeitschriften in den Geistes- und Sozialwissenschaften (Verlage DeGruyter, Olms, transcript), inklusive kostenfreier Publikationsmöglichkeit für Wissenschaftler*innen der Universität Göttingen in den Zeitschriften des Verlags DeGruyter (vgl. Website Verlagsvereinbarungen)
  • Bereitstellung von 3 weiteren Nationallizenzen aus dem Zuständigkeitsbereich der SUB Göttingen im Eigenhosting durch die SUB Göttingen
  • Verlagerung der Bestände des Musikwissenschaftlichen Seminars in die Bereichsbibliothek Kulturwissenschaften (BBK) und Integration in den Bestand der SUB Göttingen
  • Entwicklung der Voraussetzungen zur Reform der Bewirtschaftung von Literaturetat und Publikationsfonds („Integriertes Informationsbudget“)
  • Erfolgreiche Antragstellung im DFG-Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“: Bewilligung von 1,922 Mio Euro für 2022 - 2024 für Artikelpublikationen im genuinen Open Access, in Transformationsverträgen und für Open Access Monografien
  • Umstellung der Administration konsortialer Lizenzen auf das nationale ERMS LAS:eR

3. Publikationsservices „Sichtbarkeit Göttinger Forschung stärken“

Services für hochwertiges, international wahrgenommenes Publizieren sowie informative Kennzahlen für traditionelle und innovative Wissenschaftskommunikation fördern.

Ergebnisse 2021

  • Das im Rahmen des Fachinformationsdienstes Anglo-American Culture aufgebaute Repositorium „The Stacks“ wurde von DINI zertifiziert. Die Zertifizierung weiterer Repositorien wird kontinuierlich unter Nachnutzung der Erfahrungen im Begutachtungsprozess weitergetrieben.
  • Auf Grund der starken Veränderungen im Bereich der Plattformtechnologien, der Datenquellen und des Bedarfs muss ein Konzept zur Darstellung von Metriken von Grund auf neu überdacht werden.
  • Mit dem Launch des New American Studies Journal erfolgte der Einstieg in die Umsetzung des Konzepts für wissenschaftliche Journals im Universitätsverlag und im Serviceportfolio der SUB Göttingen.
  • Der Ausbau des Open-Access-Ökosystems stellt Forschungseinrichtungen vor neue Herausforderungen bei der verantwortungsbewussten Bewertung von Open-Access Publikationen mittels bibliometrischer Indikatoren. Das BMBF-geförderte Projekt indi:OA wird hier wichtige Erkenntnisse über den Umgang mit bibliometrischen Kennzahlen bei der Bewertung primärer OA-Publikationsorte beisteuern.
  • Der Antrag im Programm „Open Access Publikationskosten“ für die Universität Göttingen war erfolgreich. Bewilligt für die Jahre 2022 – 2024 wurden 1,922 Mio. Euro für Artikelpublikationen im genuinen Open Access, in Transformationsverträgen und für Open Access Monographien.
  • Das Konzept für das Geschäftsmodell zur Vergabe von Persistant Identifiern wird Anfang 2022 veröffentlicht.
  • Mit der Überführung der Volltexte bis Ende des Jahres werden die meisten in Goescholar gesammelten Publikationen über den Dienst GRO.publications zugänglich werden und sich dadurch der Funktionsumfang deutlich erweitern.

4. Forschungsservices „Gemeinsam Digitale Forschung gestalten“

Beteiligungen in Forschung und Lehre zu digitalen Inhalten und Methoden am Göttingen Campus seitens der SUB Göttingen strukturell etablieren und innovativ vorantreiben. Dieses Ziel wird im Rahmen der eResearch-Alliance realisiert.

Ergebnisse 2021

  • Geschäftsmodell zu Vergabe von Persitent Identifiern am Standort Göttingen erstellt
  • GRO.data enger mit GRO.publications verknüpft
  • GRO.instruments mit Daten von Abteilungen gefüllt und universitätsweit verfügbar gemacht
  • GRO.plan gelauncht
  • Standardisierung von XML-Daten für verschiedene Publikationsformate an der SUB Göttingen
  • Konzept zur technischen Verknüpfung von EPIC handles und DataCite DOI erstellt
  • Fortführung der Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften
  • Durch Bewilligung von Text+, CLARIAH Dienste für Geisteswissenschaftliche Forschungsinfrastrukturen in Deutschland ausbauen

5. Kulturelle Überlieferung „Digitale Sammlungen verbreiten“

Die historischen Sammlungen der Bibliothek (Drucke, Handschriften, Nachlässe) durch Metadaten, Digitalisate und digitale Dienste für Forschung und Lehre tiefer erschließen.

Ergebnisse 2021

  • Ausstellung zum 250. Jubiläum der Schenkung von Johann Friedrich Armand von Uffenbach (1687-1769)
  • Entwicklung eines Bestandserhaltungskonzepts (und entsprechender Policies) für alle Standorte der SUB Göttingen
  • Ausbau von Datenbank-Angeboten auf der SUB-Webseite (Anonymen-Lexikon, Catalogus Professorum)
  • Etablierung eines Geschäftsgangs „Provenienzerschließung in den Sondersammlungen“
  • Digitalisierung mittelalterliche Handschriften

Weiterreichende Ziele: Engagement für wissenschaftliche Information - Wissen als Gemeingut

Die SUB Göttingen leitet oder unterstützt zahlreiche Drittmittel-Projekte, die zur Umsetzung der SUB-Strategie 2018-2021 beitragen. In wissenschaftspolitischen Gremien und im Wissenschaftsmanagement ist die SUB Göttingen engagiert, um von anderen zu lernen, Erfahrungen zu teilen und Wandel gemeinsam zu gestalten. Ihr Engagement für eine wissenschaftsfreundliche Informationsinfrastruktur wird weiter ausgebaut – lokal, regional, national und international.